Alles, was Sie schon immer über Schuhe wissen wollten

Damit die Entscheidung für einen guten Schuh ganz sicher gelingt, haben wir ein paar generelle Fragen zusammengestellt.

Neue Fragen nehmen wir gerne auf, wenn sie von allgemeinem Interesse sind.

Anregungen zum Shop und Tipps zur Schuhpflege belohnen wir einmal im Halbjahr mit der Verlosung eines Paar PRIME SHOES Flex-Line unter allen Einsendern.

Wir freuen uns auf Ihre Mails unter:

webshop@prime-shoes.com

Unsere Antworten

Ein paar Grundbegriffe - kurz erklärt:

Ein Schuh besteht aus drei Hauptteilen: dem Boden (Außensohle), der Brandsohle (Innensohle) und dem Schuhschaft (Oberleder).

Die einzelnen Bestandteile des Schuhs werden je nach Macharten miteinander verbunden. Das nennt der Fachmann den Schuhbau.

Infos zum verwendeten Oberleder:

Das von uns verwendete Oberleder stammt ausschließlich von Häuten, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukt hervorgehen. Es gibt weltweit keine Rinder oder Kälber, die nur wegen Ihrer Häute gehalten werden. Die meisten unserer Oberleder stammt aus Europa. Die Leder der Laufsohlen aus Argentinien oder Neuseeland.

Zum Thema Gerbprozesse bei Oberledern wird es langfristig ein eigenes Kapitel geben.

  • Was heißt Goodyear Welted?

    Diese Art der Herstellung von handgefertigten Schuhen wurde nach dem Erfinder Charles Goodyear von 1872 benannt.

    Zuerst wird der Schuhschaft mit der Brandsohle von außen vernäht. Dabei wird zeitgleich auf der Außenseite des Oberschuhs ein schmaler Lederstreifen aufgenäht. Dieser sogenannte Rahmen (englisch welt) wird dann mit der Doppelnaht von unten mit der Laufsohle vernäht. Im Zwischenraum der Lauf- und Brandsohle liegt eine Korkausballung.

    Diese sehr handwerkliche und sehr aufwendige Machart hat den Vorteil, dass kein Wasser in das Schuhinnere eindringen kann, denn es gibt keine Nähte in der Innensohle nach außen.

    Noch mehr Details dazu finden Sie in den Bildern/ Making of und dem verlinkten Herstellungsfilm.

  • Warum gibt es oft nur halbe Innensohlen bei rahmengenähten Schuhen?

    Viele andere Produktionsarten haben eine durchgehende Decksohle mit einem dünnen Lederfilm, der auf die Einlegesohle geklebt wurde. Diese Schaumstoff-Einlegesohle verdeckt die Innensohle bei geklebten Schuhen, die bei diesen meist nur aus Presspappe besteht.

    Bei PRIME SHOES in der Goodyear Machart ist diese Innensohle (Brandsohle genannt) grundsätzlich aus Rindsleder. Sie ist zusätzlich mit dem außenliegenden Lederrahmen vernäht. Diese durchgehende Lederinnensohle nimmt den Fußschweiß beim Laufen auf. Man sieht sie im Schuhvorderraum.

    Rahmengenähte Schuhe verfügen also auf jeden Fall über eine durchgehende Ledersohle. Die halbe Lederdecksohle, die man hinten sieht, wird zusätzlich auf die Lederbrandsohle geklebt. Sie verdeckt die im Absatz vernagelten Nägel und ist mit einem dünnen Schaumstoff- oder Latexpolster unterlegt.

  • Welchen Vorteil hat die Korkausballung?

    Die Korkausballung zwischen Brand- und Laufsohle isoliert gegen Kälte und Feuchtigkeit. Langfristig bildet sich darin Ihr individuelles Fußbett. Der Fuß wird beim langem Stehen, beim Laufen und bei hoher Belastung ideal abgefedert. Weltweit wird der meiste Kork in Portugal von der Korkeiche geerntet.

  • Was ist die PRIME SHOES FLEX-Line?

    Das Wort Sacchetto entstammt dem italienischen und heißt „Säckchen“. Die Herstellung beruht auf der Mokassin Machart. ihr Vorteil ist die Verarbeitung des weichen Innenfutters fast ohne Nähte. Dabei wird das Innenfutter wie ein Säckchen oder ein Handschuh mit dem Oberleder und dann mit der Laufsohle vernäht. Diese aufwendige Machart gilt als besonders flexibel und bequem.

  • Was ist ein Blake-genähter Schuh?

    Die durchgenähte Machart, nach dem Erfinder L. Blake benannt, verbindet die Laufsohle und den Schuhschaft direkt mit der Schuhinnensohle/ Brandsohle. Es gibt daher keine Zwischensohle oder Korkausballung. Die Naht wird im Vorderfußinnenraum durch die Innensohle und die Laufsohle geführt. Das macht den Schuh leichter und auch preiswerter.

    Allerdings ist der Schuh auch nicht so resistent gegen Feuchtigkeit. Zu erkennen ist diese Machart an der im Inneren verlaufenden Naht im Vorderfußraum. Sie ist identisch mit der Außennaht in der Laufsohle.

  • Warum Sie Schuhe einlaufen sollten:

    Neue Schuhe, die passend gekauft wurden, lassen sich schnell und bequem Einlaufen. Stabil verankerten Fersenkappen im Schuhschaft stützen den Fuß optimal ab. Allerdings müssen sich die Leder und alle anderen Komponenten erst aufeinander einspielen: Denn hochwertige Kalbsleder passen sich jeder Fußform individuell an. Meist ist das Oberleder bei hochwertigen Schuhen etwas dicker und damit auch härter. Tragen Sie deshalb Ihren neuen Schuh zuerst ein paar Stunden zu Hause. Wenn dies ohne Unannehmlichkeiten geht, tragen sie das Paar ganz normal über den nächsten Tag.

    Sollten Sie nicht sicher sein, ob der Schuh tatsächlich passt, tragen Sie ihn zu Hause nur kurze Zeit am Stück auf einem Teppich, maximal 1-2 Stunden. Wird es zu schmerzhaft, können Sie den Schuh einfach ausziehen. Sollte der Schuh keine Probierspuren/ Kratzspuren aufweisen, können Sie ihn evtl. sogar gegen ein besser zu Ihrem Fuß passendes Modell austauschen.

    Am schnellsten erfolgt das Eintragen dann an drei hintereinander folgenden Tagen. Dabei wird der Schuh von der Fußfeuchte durchweicht und nimmt die Fußform schneller an. Danach lässt man ihn 2-3 Tage auf einem Schuhspanner ruhen, damit er wieder trocknen kann.

  • Quietschende Schuhe – dem Geräusch auf der Spur.

    Warum quietschen Schuhe? Die Gründe hierfür sind vielfältig. Mögliche Ursachen können Fehler bei der Herstellung sein, normale Abnutzung oder auch Feuchtigkeit, die sich im Inneren des Schuhs angesammelt hat.

    Der physikalische Effekt, der hinter dem nervenden Quietschen steckt, ist der so genannte Haft-Gleit-Effekt. Er liegt vor, wenn zwei Gegenstände aneinander reiben und die Haftung größer ist als die Reibung. Auch wenn man es erklären kann, heißt das nicht, dass es weniger nervt.

    Besonders Sneaker, die über eine Gummisohle verfügen, kommen kaum ohne Quietschgeräusche aus. Hintergrund ist die Physik. Denn bei Sportschuhen quietscht die Sohle auf dem Boden. Gummisohlen haben die Aufgabe, dem Läufer beim Sport mehr Halt zu geben.

    Neue Schuhe können am Anfang schon mal ärgerliche Geräusche von sich geben, besonders in der Einlaufphase. Häufig betroffen sind davon Lederschuhe und solche mit Kunststoffsohle. Durch die Herstellung kann es vorkommen, dass sich noch Luft in der Sohle befindet. Diese entweicht aber nach dem Einlaufen. Schuhe aus Echtleder sind zwar schön, neigen aber gerade am Anfang dazu, besonders am Oberleder zu quietschen, da dies noch sehr fest ist.

    Wenn Ihre Schuhe innen quietschen, können auch Einlegesohlen dafür verantwortlich sein. In einem solchen Fall nehmen Sie die Sohle einfach heraus und geben Talkum- oder auch Babypuder in den Schuh. Sind Ihre Schuhe feucht geworden, kann das ebenfalls dazu führen, dass sie quietschen. Auch hier hilft es dann, die Schuhe mit Puder zu bestäuben und über Nacht mit Zeitungspapier auszustopfen.

    Wenn alles nicht wirkt, hilft nur der Weg zum Schuhmacher.

  • Wie werden die Rinder für unsere Oberleder gehalten?

    Die von uns verwendeten Lederfelle kommen von Rindern aus der Stallhaltung - meist aus Europa. (Benannt nach dem englischen Stall: Box Calf.) Die Oberleder haben weniger Verletzungen als bei Freilandhaltung.

    Freilaufende Rinder scheuern sich an Bäumen und Zäunen und haben oft Narben von Rangeleien mit anderen "Kollegen". Es hat also schlicht etwas mit der Schuhqualität zu tun, dass wir viel Box Calf Leder aus Europa verwenden.

  • Wie lagere ich meine Schuhe am besten?

    Schuhe sollten nur im wirklich trockenen Zustand in einen Schuhkarton zurückgelegt werden. Bitte nicht in leicht feuchten Garagen, Kellern oder Waschküchen aufbewahren. Die hohe Luftfeuchtigkeit begünstig Schimmelbildung.

    Lagern Sie Ihre getrockneten Schuhe über längere Zeiträume besser ohne Schuhspanner oder eingestopftes Zeitungspapier. (Siehe Kapitel Schuhspanner/ oben) So können sie besser auslüften.

  • Zum Abschluss noch ein Tipp:

    Suchen Sie das Gespräch zum Thema Schuhe mit Freunden. Sie werden staunen, wie Männer sich gerade für dieses Thema begeistern. Gute Tipps bekommen Sie gerade von jenen, die schon lange handgemachte Schuhe tragen.

  • KEEP GOING

Prime Shoes
Prime Shoes
  • Schuhgrößen - der einfache Vergleich.

    PRIME SHOES werden traditionell in englischen Größen hergestellt:

    Der Vorteil der englischen Größen ist der kleinere Abstand von nur 4,2 Millimeter zwischen den halben Größen. In der Tabelle kann man die englischen mit den deutschen Größen vergleichen.

    Damit kann der Schuh passender als bei den europäischen Größen mit nur 6,67 mm gewählt werden. Auf jedem PRIME SHOES Kartonboden finden Sie diese Abbildung.

    Bei Zweifeln rufen Sie uns einfach an: +49 (0) 8192-9339 - 60

  • So entfernen Sie Flecken ohne Schrecken:

    Flecken im Nubuk- oder Veloursleder:

    Dunkle Streifen auf Nubukleder, die z. B. beim Autofahren am Gaspedal entstehen, lassen sich am besten mit einer Nubukbürste aus Naturkrepe entfernen. Dabei erzielen Naturkrepebürsten deutlich bessere Ergebnisse als solche aus Kunstkrepe. Auch wenn erstere etwas teurer sind. Sie helfen auch bei speckigen Stellen.

    Kugelschreiberflecken:

    Sie lassen sich am besten durch das Aufkleben von Klebeband auf den Kugelschreiberstrich beheben. Kratzen Sie mit dem Fingernagel oder einem harten Gegenstand kräftig durch das Klebeband hindurch. Ziehen Sie dann das Band ruckartig ab. Danach radieren Sie den Rest mit einer Nubukbürste ab. Die obengenannte Methode gilt auch für das Entfernen von Stiftmarkierungen, die teilweise bei der Herstellung von handgefertigten Schuhen entstehen.

    Fettflecken:

    Entfernen mit haushaltsüblichem Reinigungsbenzin.

  • Andere Flecken?

    Leim: Im Tiefkühlfach anfrieren lassen - danach ablösen.

    Zuckerhaltige Flecken: Mit lauwarmem Wasser vorsichtig ausreiben.

    Blut: Mit kaltem Wasser und Lederseife auswaschen.

    Schimmelflecken: Trockenes Ausbürsten und Abreiben mit desinfizierenden Lösungen.

    Generell gilt es, direkte Sonneneinstrahlung (z.B. im Schaufenster) zu vermeiden. Gefahr von Ausbleichen der Farbstoffe, Verfärben von pflanzlich-gegerbten Ledern, oder Fettausschläge durch Temperaturerhöhung sind immer möglich - und Marken unabhängig.

  • Kaugummi-Ärger?

    Das böse Übel eines festgeklebten Kaugummis unter der Sohle kennt ein jeder. Unsere Empfehlung ist einfach: Entweder Sie vereisen die betroffene Stelle mit einem Eisspray – oder Sie legen den Schuh in einem dünnen Müllbeutel in den Gefrierschrank. Gefroren lassen sich die Gummireste mit einem alten Küchenmesser leicht abkratzen.

  • Schneeränder vermeiden:

    Bei Schnee und sehr stark durchnässten Schuhen können sogenannte Schneeränder entstehen. Manchmal müssen vom Gerbprozess geringe Mengen gelöster Salze im Leder verbleiben, die für die Lederherstellung wichtig sind. Auch Schneeränder entstehen durch Salze - nämlich durch Streusalze. Die Leder blühen daher auf und es entstehen ein etwas dickerer Wulstrand.

    Sie lassen sich durch regelmäßiges Putzen mit guter Schuhcreme oder auch mit Imprägnierspray (nicht nur bei Rauleder) vermeiden. Sollten Sie dennoch welche bekommen haben, so nehmen Sie verdünntes Essigwasser und waschen Sie die Schuhe gut aus/ siehe Bilder Lederpflege. Machen Sie dabei immer das ganze Oberleder nass, sonst gibt es neue Farbränder. Manchmal hilft auch Lederseife.

    Danach cremen Sie die Schuhe wieder gut ein. Meist bleiben leichte Ränder zurück, aber zumindest ist der unschöne weiße Streifen weg. Vorbeugen ist hier also wichtig.

  • Lose Fadenenden am Schuh.

    Es kann bei handgenähten Schuhen schon mal vorkommen, dass sich ein Fadenende löst oder zu lang ist. Nehmen Sie ein Feuerzeug und flämmen Sie das Fadenende vorsichtig ab. Die Manufaktur macht es genauso. Sie veröden damit den Faden.

    Bitte nehmen Sie keine Schere.

  • Schuhe brauchen Ruhephasen.

    Tragen Sie Ihre Schuhe nicht länger als 1-2 Tage am Stück. Der Schuh braucht Zeit um auszutrocknen. Er nimmt viel Fußfeuchte auf und muss diese wieder abgeben können. Auch Regenwasser saugt das Oberleder und die Laufsohle auf.

    Gönnen Sie Ihrem Schuh die Ruhezeit. Er wird es Ihnen mit langer Lebensdauer danken.

  • Wozu braucht man Schuhspanner?

    Schuhspanner helfen den Schuhen länger Ihre Form zu behalten. Dabei ist es wichtig, den Spanner abends in den noch leicht feuchten Schuh einzuspannen. Bitte überdehnen Sie den Schuh dabei nicht. Legen Sie ihn auf die Seite, damit auch die Ledersohle austrocknen kann.

    Nach 2 Tagen entnehmen Sie den Spanner dem Schuh, dann kann dieser auch innen durchtrocknen. Sie brauchen also insgesamt nur 3-4 Paar Schuhspanner und nicht für jedes Paar einen. Es ist gut investiertes Geld.

  • Wie kommt ein Loch in meine Laufsohle?

    Die Laufsohle eines Schuhes unterliegt der normalen Abnutzung und muss daher irgendwann erneuert werde. Wann dies nötig ist, hängt von der Fußstellung des Trägers ab. Es ist wie bei Autoreifen: Mancher fährt damit 40.000 Kilometer, bei anderen ist der Reifen nach einer Runde auf dem Nürburgring hin. Es gibt also keine gültige Regel dafür.

    Bringen Sie in dem Fall Ihren Schuh zu einem guten Schuhmacher. Er kann ihnen die Frage zur besten Besohlung beantworten. Als Fachmann kann er auch Tipps zu Pflege und Verarbeitung geben.

    Zum Verschleiß gehört auch das Durchscheuern des Innenfutters - eines der meistreparierten Teile bei einem Schuhmacher. Achten Sie daher auf guten Sitz Ihres Schuhes, das beugt dem vor.

  • Was passiert, wenn sich die Sohlennaht durchläuft?

    Die Laufsohle wird bei rahmengenähten Schuhen vernäht und zusätzlich noch mal verklebt. Also doppelt befestigt. Dabei wirkt der pechgetränkte Faden wie viele kleine Dübel in der Laufsohle. Mit dem Tragen wird die Laufsohle allerdings abgenutzt und damit dünner. Irgendwann ist also die Verbindung nicht mehr stabil und der Schuh muss zum Schuhmacher.

    Einige Hersteller weisen darauf hin, dass man nach einem kurzen Einlaufen der Laufsohle rahmengenähte Schuhe mit einer dünnen Gummisohle versehen sollte. Das verhindert, dass sich die Doppelnaht durchläuft. Andere halten dies nicht für nötig, da die Sohle auch so halten sollte. Und wer gerne eine Ledersohle trägt, kann die Gummisohle auch weglassen. Eine abschließende Meinung gibt es dazu nicht, da der Schuh so oder so irgendwann zum Schuhmacher muss.

    Unseren Online-Lieferungen liegt bei Schuhen mit Ledersohlen grundsätzlich eine dünne Halb-Gummisohle gratis im Karton bei. Diese eignet sich für diese erste Besohlung.

  • Farbige Innenfutter?

    Bei hochwertigen Schuhen wird meist mit sehr aufwendig, oft pflanzlich gegerbten Ledern gearbeitet. Diese haben den Vorteil, dass Sie ohne giftige Gerbstoffe auskommen. Sie haben jedoch auch den Nachteil, dass die verwendeten Farbstoffe nicht mehr so gut im Leder verbleiben.

    Deshalb geben farbige Innenfutter - bedingt durch die Fußfeuchte - ihre Farbe beim Tragen wieder ab. Weiße Strümpfe verfärben sich daher unschön. Leider ist das kein Reklamationsgrund. Falls es Sie stört, nehmen Sie Schuhe mit naturfarbenen Innenfuttern.